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Kulturelle Zugänge

Kultur

Verschieden Kulturen haben einen unterschiedlichen Zugang zu Konflikten
Betrachtet man sich die Herangehensweise an Konflikte in verschiedenen Kulturen, so wird man auf zu der in unserer Gesellschaft aktuell überwiegenden Tendenz der Delegation an Gerichte und Behörden höchst unterschiedliche Herangehensweisen stoßen. Die meisten haben dabei zumindest eine Affinität zur Mediation beziehungsweise finden sich in der Mediation als Haltung oder auch als Instrumente wieder.

Als zwei Beispiele seien hier der afrikanische Palaver und das hawaianische Ho´oponopono genannt. Beiden gemein ist die Überzeugung, dass die natürlichen Grenzen der Gemeinschaft – sei es die Grenze der Insel, sei es die Grenze zur unwirtlichen Wüste – einen von destruktivem Konfliktverhalten freien Zusammenhalt der Gemeinschaft zur unabdingbaren Notwendigkeit erheben. In beiden Verfahren kommt dies dadurch zum Ausdruck, dass die Gemeinschaft sich unerledigter Konflikte annimmt und die Streitparteien in die Mitte genommen werden, um vor ihnen den Konflikt in all seinen Aspekten in manchmal sogar mehrere Tage dauernden Gesprächen beleuchtet werden. Es kommen dabei alle zu Wort, insbesondere auch Freunde und Familie der Streitparteien. Erst am Schluss, nachdem die Betroffenen sich die verschiedenen Sichtweisen angehört haben und ihr Blick auf den Streit damit sicher wieder ein großzügigerer und nicht mehr so verengter geworden ist, liegt es an ihnen, eine Lösung zu vereinbaren. Mit einer Sanktion für den Fall, dass sich ein Streitpartner einer Lösung verweigern sollte: ihm droht der Ausschluss aus der Gemeinschaft, was einem Todesurteil gleicht. Das Nichtvereinbaren einer für alle annehmbaren Lösung kann nur hingenommen werden von der Gemeinschaft, wenn ein redliches Bemühen festgestellt wird, das halt von keinem Erfolg gekrönt ist: dann wird in einem Ritual ein Baumstamm, in welchen der Konflikt eingeritzt wird verbrannt und damit zu den Ahnen geschickt, auf deren Mithilfe bei der Konflikttransformation vertraut wird.

Auch in unseren Kulturkreisen war Mediation aber bereits sehr gebräuchlich. So wird etwa in den Geschichtsbüchern der Westfälische Friede immer wieder als ein Ergebnis einer Mediation genannt.     

 
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